kinder-verboten_0.jpgGestern Morgen im Zug habe ich in der Zeitung „20 Minuten“ folgenden Artikel gelesen:
Nobelrestaurant erlässt Kinderverbot„. Dieser hat im Internet (TalkBack) hohe Wellen geschlagen und daraufhin wurden einzelne Kommentare in der Printausgabe publiziert.

Im Artikel geht es darum, dass das Restaurant L’O am Abend keine Kinder (jünger als 8 Jahre) toleriert. Dies sei auf Wunsch verschiedener Gäste vor drei Jahren umgesetzt worden.

Nach dem lesen einiger Kommentare und somit einiger Vor- und Nachteile dieser Regelung finde ich die Idee nicht schlecht. Es gibt genügend Restaurants in denen Kinder willkommen sind oder zumindest toleriert werden. Wer ein Problem mit der Entscheidung des Restaurant L’O hat kann ohne Probleme ausweichen.

Für mich ist das Restaurant L’O durch diese Meldung nicht mehr oder weniger interessant geworden, ich habe im Vorfeld bereits ausreichend Kritik gehört (hohe Preise bei kleinen Portionen (irgendwann sind die Portionen auch in einem „Nobelrestaurant“ zu klein und nicht mehr Nobel) und teils unfreundliches / arrogantes Personal) sodass ich lieber in eines der anderen Restaurants am Zürichsee gehe.

Was haltet Ihr von der Entscheidung des Restaurant L’O?

10 Antworten zu “Kinderlos”
  1. Marcel sagt:

    Auch wenn ich das L’O abgehoben und das Preis-/Leistungsverhältnis dort mässig finde: die Idee gefällt mir. Auch als Familienvater, der seine Tochter über alles liebt und Kinder grundsätzlich mag: manchmal ist’s ohne Kinder eben auch schön. Ein schönes Essen im Restaurant, ein Glas Wein im Garten, ein Gespräch unter Erwachsenen – da gibt es immer wieder Situationen, in denen Kinder stören.
    Kinder sind unsere Zukunft. Kinder sind wichtig. Aber ich sehe uns Erwachsene/Eltern nicht nur als Mittel zum Zweck – auch wir haben zu Recht Wünsche und Bedürfnisse!

  2. Jens sagt:

    Die Strassen sind voll von Kindern, deren Eltern ihr Recht für eigene Wünsche und Bedürfnisse höher werten, als die eigenen Kinder zu erziehen. Zur Erinnerung: Ein Auto oder ein Flugzeug ist „Mittel zum Zweck“, ein Fernseher ist „Mittel zum Zweck“, aber Kinder sind unsere Zukunft und es sollte eigentlich nichts wichtigeres geben.
    Dass Kinder in diesem Land als stören empfunden werden ist verständlich, denn die materiellen Dinge werden ungleich Wichtiger gewertet.
    Aber noch schnell zum Thema: Dieses blöde Restaurant geht mir doch völlig am Popo vorbei…

  3. Marcel sagt:

    @Jens: Es ist doch nicht eine Frage von „entweder oder“, sondern von „sowohl als auch“. Oder anders ausgedrückt: Es ist meine Pflicht als Vater, meiner Tochter ganz viel mit auf den Weg zu geben, dass sie ein erfülltes, selbstverantwortliches, … Leben führen kann. Es ist aber auch mein Recht als Vater, dann und wann auch auf meine Bedürfnisse Rücksicht nehmen zu dürfen; und da gehört auch mal ein Essen mit meiner Frau ohne unser Kind (und andere Kinder) dazu; in Ruhe mit ganz viel Zeit zum Plaudern … Unsere Tochter hat schliesslich ein Recht auf glückliche Eltern 😉

  4. Jens sagt:

    @Marcel: Deine Antwort gefällt mir und Du hast natürlich völlig Recht! Ich denke nicht, um nochmal auf das Thema zurückzukommen, dass solche Restaurants uns Eltern wirklich glücklicher machen können! 🙂

  5. Marcel sagt:

    @Jens: Ob ein „Essen in Ruhe“ glücklicher macht, ist bestimmt sehr, sehr individuell. Ich kann Ruhe richtig geniessen – und habe in solchen Situationen einen „richtigen Glücksschub“ Ob es dazu allerdings ein solches Restaurant oder sogar das genannte sein muss – da hast Du m.E. zu Recht Zweifel! 🙂

  6. Jens sagt:

    Ich kiege regelmässig einen Glücksschub, wenn die Kinder in meinem Arm einschlafen. Die Ruhe danach haben wir uns dann redlich verdient und geniessen sie umso mehr! 🙂

  7. Brigitte sagt:

    Ich denke, das kommt immer öfters, denn auch ich hätte keine Lust, mein Restaurant oder Hotel als Kinderspielplatz/Tummelplatz herzugeben! Nun, die Kinder der heutigen Zeit sind halt nicht mehr gut erzogen, man lässt sie gewähren, sogenannt Antiautoritär. Das sind nun die Früchte daraus! Meine persönliche Meinung: Ich werde es geniessen, an einem schönen Abend gediegen ein Essen zu geniessen, ohne dass am Nebentisch laute Kinder mit den Strassenschuhen auf den Polstern rumrennen und die ltern sie nicht in die Schranken weisen! Ich freu mich sehr darauf!

  8. Jens sagt:

    An Brigitte: An Deinem Kommentar sehe ich dass Du Kinderlos bist. Ob gewollt der nicht seih dahingestellt, auf jeden erkenne ich ein gewisses Frustpotential…
    Du gehörst gewiss zu den Personen die, wenn sie dann Kinder haben, ihre Meinung um 180 Grad drehen werden.
    Das Problem von den schlecht erzogenen Eltern kommt – meines Erachtens – daher, dass die Eltern ihre Kinder heutzutage fremderziehen lassen. Ausserdem wird kei Elternteil, dass in Scheidung / Trennung lebt, seine Kinder in die Schranken weisen, da Mann / Frau ja vor den Kindern gut da stehen möchte.
    Es ist unsere heutige Lebensart, welche derart ignorant mit Kindern umgeht und solche Kinder „produziert“…
    Aber deswege ist mir dieses Restaurant immer noch Piepegal, es gibt ja genug Auswahl.

  9. Brigitte sagt:

    an Jens:
    Soso, Du siehst also, dass ich Kinderlos bin? Falsch! Ich habe 3 erwachsene Kinder (24,22,19). Frust hab ich keinen, wüsste nicht warum? Aber veilleicht kannst Du es mir ja sagen weshalb?
    Wieso sollte man Scheidungskinder nicht in die Schranken weisen? Wenn Mann/Frau am selben Strick ziehen, dann funktioniert’s.
    Du hast recht, Auswahl gibt’s genug, doch es hat ja fast in jedem Restaurant unerzogene Kinder, die auf den Polstern rumtanzen mit den Schuhen und im ganzen Lokal rumrennen! Leider.
    Naja, meine sind gottseidank nicht so, man muss den Kindern eben Gutes vorleben, dann lernen sie nichts anderes!
    Ich persönlich freu mich auf jeden Fall auf einen Besuch in Horgen um endlich einmal in Ruhe einen schönen Abend geniessen zu können, ohne Geschrei und sonstiges! Und alle Achtung dem Wirt, dass er sowas umsetzt!

  10. Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Dass ich als Mutter zweier Kleinkinder im Alter von etwas mehr als drei und knapp zwei Jahren nicht zwingend in einen solchen Schickimickischmucken gehe, versteht sich von selbst. Da bevorzuge ich von Anfang an kinder- und familienfreundliche Lokale, wo sich alle wohl fühlen und sich niemand über lautes Kindergeschrei bzw. Kinderlachen und verschüttete Getränke aufregen muss. Doch nach über drei Jahren kenne ich die typischen Familienrestaurants wie jene von Migros, Coop, Manor und Ikea in- und auswendig und habe auch mal Lust auf was anderes, je nachdem auch trendigeres. Empfehlen kann ich hier zum Beispiel italienische Restaurants, egal ob Pizzeria oder Trattoria. Die Italiener sind bekannt für ihre Kinderfreundlichheit – dort sind (Klein)kinder stets herzlich willkommen und werden auch so begrüsst ;-). Und je nachdem kehre ich tatsächlich auch mal in eine sogenanntes Szenelokal ein – wieso auch nicht? Solange sich die Kids dabei wohlfühlen und keine Drittpersonen gross stören, sehe ich absolut kein Problem dabei. Von Kinder-, Kinderwagen- und Stillverboten (wie schon mehrmals heiss diskutiert) halte ich persönlich überhautpt nichts! Solche Verbote sind daneben, eine Frechheit und eine Ohrfeige gegenüber verantwortungsbewusster Eltern! Verbote jeglicher Art schüren bloss unnötigen Zorn und Ärger, sie sind provokativ und kontraproduktiv. Als Mutter lasse ich mich nicht bevormunden, sondern entscheide noch immer selber, was, wann, wo, wie und ob ich zusammen mit meinen Kleinen unternehme. Alle, die die Jüngsten unserer Gesellschaft am liebsten aus sämtlichen Restaurants und dem öffentlichen Verkehr verbannen möchten, sei ans Herz gelegt, dass auch sie mal klein, wild und laut gewesen waren und bestimmt nicht bereits als wohlerzogene, ruhige, brave und „trockene“ Erwachsenen auf die Welt gekommen sind ;-). Kinder sind nun mal unsere Zukunft, die Gäste und Kunden von morgen, das darf nicht vergessen werden! Mit ein wenig mehr Toleranz, Rücksicht, Respekt und Anstand auf Seiten der Eltern UND der Kinderlosen – mit etwas mehr Mit- und Füreinander statt Gegeneinander sollte einem entspannten, friedlichen und harmonischen Zusammenleben mit und ohne Kinder eigentlich nichts (mehr) im Wege stehen!

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